Was ist eine Zwangsstörung?

Jeder Mensch kennt bestimmte Gedanken oder Impulse, die sich ihm aufdrängen. Im Unterschied zu einer Zwangsstörung halten diese “normalen” Gedanken und Impulse aber nur kurz an und verschwinden wieder. Als Zwänge bezeichnet man Gedanken oder Impulse, welche die Betroffenen immer wieder beschäftigen, ohne dass die Betroffenen diesen Zwängen auf Dauer Widerstand leisten können. Dabei unterscheidet man in so genannte Zwangsgedanken und Zwangshandlungen.

Als Zwangsgedanken bezeichnet man Ideen, Vorstellungen oder Impulse, die den Betroffenen immer wieder beschäftigen. Die Zwangsgedanken werden von den Betroffenen als sehr belastend und quälend erlebt. Eine besondere Form der Zwangsgedanken ist der Grübelzwang, bei dem die Betroffenen in endlose Überlegungen über Alternativen geraten und dadurch häufig die Fähigkeit verlieren, notwendige Entscheidungen des täglichen Lebens zu treffen.

Zwangshandlungen, auch Zwangsrituale genannt, sind Handlungen, die von den Betroffenen ständig wiederholt werden müssen. Die Betroffenen erleben die Zwangshandlungen oft als Vorbeugung gegen ein (objektiv unwahrscheinliches) Ereignis, das ihnen oder anderen Schaden bringen könnte oder bei dem sie selbst Unheil anrichten könnten. Die Erkrankten erleben die Zwangshandlungen zumeist selbst als sinnlos und ineffektiv und versuchen deswegen immer wieder, gegen diese Verhalten anzugehen, häufig aber ohne anhaltenden Erfolg.

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